Lernberatung
Evolutionspädagogik
Nach Meinung namhafter Hirnforscher kann der Mensch gar nicht anders, als sein Leben lang zu lernen. Dennoch nimmt die die Zahl der Kinder und Jugendlichen, welche über Schwierigkeiten beim Lernen klagen, ständig zu. Die Gründe dafür sind nicht immer offensichtlich, die Symptome kennen wir alle: Konzentrationsschwierigkeiten, Prüfungsangst, Schlafstörungen um nur einige zu nennen.
Angebote zur Problemlösung sind vielfältig, doch häufig vergessen wir zwei wichtige Voraussetzungen:
– Stress oder Angst beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln und verhindern erfolgreiches Lernen
– ohne Bewegung ist das Lernen erschwert oder nicht möglich
Ludwig Koneberg, selbst Pädagoge, hat vor ungefähr 25 Jahren eine Methode entwickelt, die uns die Möglichkeit gibt, das Gehirn auf das Lernen einzustimmen, die Evolutionspädagogik.
Diese beruht auf den Erkenntnissen der Hirnforschung und ganz speziell auf der Theorie der Neurowissenschaftlers Paul McLean. Er entwickelte ein Modell, welches das menschliche Gehirn in drei Regionen einteilt:
– Reptiliengehirn: im Bereich des Hirnstamms und verantwortlich für alle lebenserhaltenden Funktionen, Reflexe, Überlebensstrategien
– Säugetiergehirn: dem Limbischen System zugeordnet, welches unsere Emotionen und die Beziehung des Individuums zu seiner Umwelt steuert
– Menschengehirn: Hirnrinde, Entstehungsort der Sprache, der kognitiven Fähigkeiten und des abstrakten Denkens
Um im Rahmen der Lernberatung spezifischer auf Probleme eingehen zu können, erweiterte Koneberg das Hirnmodell auf die 7 Stufen der Evolutionspädagogik: Fisch, Amphibie, Reptil, Säugetier, Affe, Urmensch, Mensch
Nach diesem Modell durchläuft das menschliche Individuum im Rahmen seiner Entwicklung von der Zeit im Mutterbauch bis zum Schulalter diese 7 Entwicklungstufen und integriert deren spezifische Bewegungs- und Verhaltensmuster in seine Persönlichkeit. Konnten diese Entwicklungsstufen aufeinander aufbauend sicher in uns verankert werden, so fühlen wir uns im Gleichgewicht und sind in der Lage die entsprechenden Muster oder Reaktionen nach Bedarf abzurufen.
Angst, Stress oder Traumata können jedoch dieses Gleichgewicht stören, und wir haben keinen Zugriff auf die hilfreichen Muster der entsprechenden Stufe. Adäquates Handeln wird erschwert, wir legen uns Ausweichstrategien zurecht, die weniger effektiv sind und mehr Energie kosten. Individuelle Fähigkeiten werden blockiert, wir können unsere Talente nicht frei entfalten. Das Lernen wird zur Qual.
Wie läuft nun eine Lernberatung nach dem Modell der Evolutionspädagogik ab?
Der Klient kommt mit einem Problem, z.B. Prüfungsangst, in meine Praxis.
Über den kinesiologischen Muskeltest teste ich die individuellen Stressfaktoren und die blockierte Evolutionsstufe heraus.
Um den Stress aufzulösen, biete ich dem Klienten eine Unterstützung an; dies sind spezielle Bewegungsübungen, z.B. für Augen, für eine besseres Balance, je nach dem Ergebnis des Muskeltests, oder auch eine spezielle osteopathische Technik, abgestimmt auf die Behandlung der Augen, des Gehirns oder einer anderen Blockade, die den Stress verursacht.
Mit Hilfe dieser Unterstützung bearbeitet der Klient selbst den Stress, er führt die Übung so lange aus, bis er eine positive Veränderung fühlt und wieder im Gleichgewicht ist. Wird osteopathisch gearbeitet, zeigt die Entspannung des Gewebes das Lösen der Blockade an.
Zur Festigung des Ergebnisses bekommt der Klient eine kleine Übung, die zuhause für eine gewisse Zeit täglich ausgeführt werden soll.
In der Evolutionspädagogik ist jede Sitzung in sich abgeschlossen, in manchen Fällen ist ein zweiter Termin in frühestens 4 – 6 Wochen empfehlenswert.
Die 7 Leitsätze der Evopäd
1. Einfach da sein ist genug.
2. Schüchtern sein heißt sich schützen können.
3. Aggresiv sein heißt kraftvoll sein.
4. Ängstlich sein heißt Gefühle zeigen können.
5. Egoistisch sein heißt für sich sorgen können.
6. Laut sein heißt nach seiner Position suchen.
7. Unvollkommen sein heißt noch wachsen können.